Im Zuge der Austellung "Shadow of being" wird am Do, 27.11.2025 um 19:00 Uhr Jan Tappe mit der indonesichen Künstlerin Karina Roosvita Indirasari in einem Talk über ihr Kunstprojekt sprechen.
Sie wird auch als eine der drei göttlichen Tugenden verstanden: die Hoffnung. Sie stand am 04. November bei einem von mehr als hundert Teilnehmer:innen besuchten Vortrags- und Gesprächsabend mit Historiker, Publizist, Autor und Ö1-Radiomoderator Philipp Blom im Rampenlicht. Sein Buch „Hoffnung“ bildete den Ausgangspunkt der großen Frage, warum wir überhaupt hoffen sollten. Denn trotz der vielen Krisen, die unsere Welt heute prägen, trat Philipp Blom wie schon in seinem Buch zuvor vehement dafür ein, die Hoffnung nicht aufzugeben und sich für eine menschenwürdige Zukunft einzusetzen
Wie Kathrin Karloff (Leitung Bildungsforum bei den Minoriten) einleitend, mit historischer Bezugnahme zum 16. und 17. Jarhundert, betonte, finden wir uns heute immer mehr in einer Zeit des tiefgreifenden Wandels vor, einer Zeit zahlreicher Chancen, aber auch stets neuer Herausforderungen. Passend dazu betonte auch Hochschulseelsorger Alois Kölbl, dass das Jahresthema „Auf Bruch“ der KHG diese Ambiguität des Neuen thematisiere. Womit man auch schon mitten in einer von Bloms grundlegenden Überlegungen wäre, denn: „Man kann nur hoffen, wenn man glaubt, dass die Zukunft anders ist.“ Diesen Glauben hätten jedoch viele Menschen heute verloren. Einige, so Blom, seien zu ihm nach Vorträgen gekommen , um zu wissen, wie sie angesichts von Klimakrise, Krieg, Armut und des Bröckelns der Demokratie noch hoffen könnten. Diese Erfahrungen seien einer der Hauptgründe für seine Auseinandersetzung mit der Hoffnung gewesen, „weil ich Menschen eine Antwort schuldig geblieben bin, besonders jungen Menschen“.
Dabei machte sich der Autor nicht nur auf die Spur, wie Hoffnung früher verstanden wurde, sondern auch, was „Hoffen“ heute ausmacht. Gerade in Ländern wie der Ukraine, so Blom, werde heute am meisten gehofft: Denn nur, wo es die Perspektive einer besseren Zukunft gäbe, brauche es sie überhaupt. Ähnliches monierte Blom für die Anfänge der Suffragetten-Bewegung, bei der zwei Generationen von Frauen einen zunächst scheinbar aussichtslosen Kampf für ihre Rechte auf sich genommen hatten und deren Opfer erst nach ihnen Früchte trug. Für Blom lag darin ein Schlüssel, die Hoffnung zu verstehen, denn gerade in scheinbar hoffnungslosen Situationen brauche es sie. Die Hoffnung sei zwar „kontrafaktisch, aber nicht blind“.
Im intensiven Gespräch mit Kathrin Karloff trat er folgerichtig für ein aktives Hoffen ein, das nicht erstarrt, sondern bewegt und darum kämpft, „sich einen Handlungsraum offenzuhalten“. Dieses „aktive Hoffen“ im Sinne des persönlichen Einsatzes und der Selbstwirksamkeit, die nicht an Maschinen delegiert werden könne, sei, um ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, wichtiger denn je. Dabei dürfe man sich auch „von sich selbst überraschen lassen und scheitern“. Als hilfreichen Kompass gab Blom das notwendige, stete Anfangen, verstanden als „Trotzdem der Hoffnung“ auf den Weg mit.
Der Abend wurde aus Mitteln der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung gefördert und von der KA Steiermark unterstützt
Seit 30 Jahren kämpft sie für Frieden, Demokratie und Frauenrechte und wurde für ihre Bücher, Filme und ihr politisches Engagement mehrmals ausgezeichnet, zuletzt wurde ihr der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2021) verliehen: Tsitsi Dangarembga ist heute eine der wichtigsten Stimmen der afrikanischen Literatur. Ihr Debütroman Nervous Conditions (1988), der den deutschen Titel Aufbrechen trägt, wurde 2018 vom BBC als eines der 100 besten afrikanischen Bücher ausgezeichnet, die die Welt geprägt haben. Er ist zugleich der Erstling in der Trilogie um die Geschichte des simbabwischen Dorfmädchens Tambudzai, die am 23. OKT im Rahmen einer Lesung und eines Gesprächs mit ihr im Quartier Leech zu hören war. Ursprünglich als Buch für junge Mädchen und Frauen gedacht, das sie dazu ermutigen sollte, ihre eigenen Chancen wahrzunehmen, entwickelte sich die Trilogie bald zu einem Spiegel der Geschichte Simbabwes nach dem Unabhängigkeitskrieg (1964-1979), dem Umgang mit den Gräueln und den schwierigen Weg, den das Land bis heute beschreitet. Eindrucksvoll und sprachgewaltig machte Tsitsi Dangarembga gemeinsam mit der tiefschürfenden Moderation von Angelika Heiling deutlich, wie komplex es ist, eine solche Geschichte zu erzählen.
Hoher literarischer Besuch erwartete die Gäste der QL-Auftaktveranstaltung zum Jahresthema „Auf Bruch“ am 09. Oktober im Vortragssaal des Quartier Leech. Der Schriftsteller und Weltenreisende Christoph Ransmayr war zu Gast und las u. a. Erzählungen aus seinem Buch „Atlas eines ängstlichen Mannes“. Von Nepal über Bolivien bis ins Grenzgebiet von Ruanda, Kongo und Uganda nahm er seine Zuhörer auf eine literarische Reise mit. Die Erzählkunst Ransmayrs ließ eintauchen in diese Mikrokosmen: so erzählte Ransmayr von der geradezu schatzhaften Bedeutung einer Glasflasche für einen nepalesischen Sherpa, von der Erfahrung des Beschusses durch bolivische Jagdflieger und was man in so einer Situation am besten tue und von seiner Begegnung mit einem Silberrückengorilla in den Regen- und Nebelwäldern des Ruwenzori-Gebirges, dessen Gesten und Laute man imitieren müsse, um von ihm in seiner Nähe akzeptiert zu werden. Die Geschichten sind dabei mehr als bloße Reiseberichte, denn was Ransmayr in ihnen entfaltet, waren ganze Panoramen mit ihren je eigenen und allzu realen Horizonten: von ungerechter Wasserverteilung in Afrika und den dort erlebbaren Folgen des Kolonialismus selbst für die Tierwelt bis hin zu der furchteinflößenden und lähmenden Wirkung eines Militärputsches in Südamerika ermöglichte der Schriftsteller an diesem Abend seinen Zuhörern ein Eintauchen, das sprachliche Großporträts in den Köpfen entstehen ließ.
Im Gespräch mit der Literatur- und Kulturjournalistin Imogena Doderer (ORF) wurde die Reiselust Ransmayrs, die ihn bereits an den Nordpol geführt hatte, zum Thema. Überall könne man daheim sein, meinte dabei der gebürtige Oberösterreicher, denn bei Heimat geht es weniger um einen konkreten Ort als vielmehr um eine Haltung. Eine Antwort, die gut zu der Ehrung prämierter Texte des Poetry-Wettbewerbs „Heimat finden in der Welt und in dir selbst“ passte, die vor Ransmayrs Lesung im Rahmen der QL-Auftaktveranstaltung stattfand.
Am vergangenen Sonntag fand unser Studierenden-Welcome-Day im Andrä- und Lendviertel statt – erfreulich gut besucht und wunderbar international gemischt!
Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es weiter mit einer Führung durch die großartige KULTUM-Jubiläumsausstellung mit Johannes Rauchenberger.
Mit echter Partystimmung haben wir am Freitag unser QL-Herbstfest gefeiert!
Kleidertauschbörse, Bücherflohmarkt und Live-Musik (Coinflip Cutie, Onkel Rudolf und banki Moon) sorgten für gute Laune und viel Bewegung im Quartier Leech. 🎶
Ein großes Dankeschön an die KHG-Community und Denke Dich Neu für ihre tolle Unterstützung – und an alle, die dabei waren! 💛 Ihr habt das Fest zu etwas ganz Besonderem gemacht!
Am 13. September haben wir vormittags unsere Herbstausstellung eröffnet: LOOPY LOONIES: ATTEMPTS AT A LATE-CAPITALIST MORAL PHILOSOPHY
Autorin und Künstlerin Andrea Scrima, Grazer Stadtschreiberin 2023/24, las bereits erste Auszüge aus ihren aktuellen Arbeiten über Vertrauen, Widerstandskraft und menschliche Existenz -begleitet von den schwungvollen Looney-Tunes-Melodien des Musikers Luka Lovrenović.
Unter dem Leitgedanken „Mutige Menschen, die allen Widrigkeiten zum Trotz kämpfen, tun dies, weil sie Vertrauen haben“ lädt sie nun am 2. Oktober 2025 um 19 Uhr zur Lesung in die QL-Galerie, Leechgasse 24, Graz ein.
Die Ausstellung ist noch bis 7. November zu sehen.