Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz erinnerte im Rahmen der Pressekonferenz zur Langen Nacht der Kirchen in der Grazer Leechkirche an das Öffnen der Kirchtüren der Stadtpfarrkirche im Juni 2015 unmittelbar nach der Amokfahrt in Graz. Dieses Öffnen von Kirchtüren sei nicht nur eine Einladung, es ist eine innere Haltung. „Wir sind mit den Menschen unterwegs, mit ihren Fragen, mit ihren Ängsten und Freuden“ so Christian Leibnitz. Acht Fragen begleiten auch das Jubiläum „800 Jahre Diözese Graz-Seckau“ wie „Wer hat die richtige Religion?“ oder „Wieviel Macht hat eine schwache Kirche?“.
Auch Superintendent Hermann Miklas betonte die „offene und ökumenische“ Ausrichtung der Langen Nacht der Kirchen. In England habe er beobachten können, wie isoliert Kirchen in einer säkularen Gesellschaft wahrgenommen werden können. Es sei ihm daher wichtig, dass überraschende Zugänge in der Langen Nacht der Kirchen geboten werden, die zeigen, dass Kirche im 21. Jahrhundert angekommen sei. Sechs christliche Konfessionen nehmen heuer steiermarkweit teil. Um 22:00 Uhr wird in allen teilnehmenden Kirchen ein Gebet und eine Gedenkminute für verfolgte ChristInnen und für alle Menschen, die aufgrund ihrer Religion wegen verfolgt werden, abgehalten.
Als sichtbares Zeichen dazu erstrahlt der Uhrturm die ganze Lange Nacht der Kirchen über in rotem Licht.
Papst Franziskus habe gesagt, „geht hinaus und mischt euch ein“, eröffnete die Leiterin der Langen Nacht der Kirchen, Gertraud Schaller-Pressler, die umfangreichen Programmpräsentation. Das habe man sich zu Herzen genommen. Beispielhaft sei das Projekt „Paradise L.“ der Katholischen Hochschulgemeinde bei der Leechkirche, das mit seiner Öffnung zur Zinzendorfgasse hin zu "Kommunikation und Interaktion" einlädt, so Gastgeber Hochschulseelsorger Alois Kölbl.
Einige Highlights der Langen Nacht der Kirchen in der Steiermark beleuchten die acht Fragen zum Diözesanjubiläum. Zur Frage „Was würdest du morgen zurücklassen“? bietet die Caritas – erstmals bei einer Langen Nacht der Kirchen dabei – ein Late Night Shopping eines CARLA Pop-up Stores an. "Vorrangig geht es um Kleidertausch, d.h. nicht mehr gebrauchte eigene Kleidung gegen andere Stücke einzutauschen", erklärte Peter Wagner von der Caritas Steiermark. "Wer nichts zu tauschen hat, kann natürlich auch mit Geld bezahlen". Auch das Café „paul@paradise“ wird durchgängig geöffnet haben. Auf der Außenseite ist auf Initiative der Langen Nacht der Kirchen erstmals in Graz das Projekt „Before I die“ von Candy Chang aus New Orleans zu sehen. Alle sind eingeladen, auf einer Tafelwand mit Kreide festzuhalten, was sie im Leben unbedingt noch verwirklichen möchten.
Gertraud Schaller-Pressler freut sich zudem über die vielen neuen Kooperationen wie mit dem Ballett der Oper Graz, dem DRAMA|TIK|ER|INNEN|FEST|IVAL Graz, der Landesbibliothek, dem Landesarchiv, dem Kunsthaus Graz, der Militärseelsorge, steirischen Schulen und vielen mehr. „Von Bad Aussee bis Bad Radkersburg warten außergewöhnliche Veranstaltungen und Begegnungsmöglichkeiten mit Kirche, wie es sie so intensiv und in dieser Fülle nur in dieser Langen Nacht zu erleben gibt“, lädt Schaller-Pressler ein.
Alle Informationen zur „Langen Nacht der Kirchen“ am 25. Mai 2018 von 18 bis 24 Uhr finden Sie auf www.langenachtderkirchen.at sowie im Kircheneck, Herrengasse 23, 8010 Graz, Tel: 0316 / 81 15 28.
Zählkarten für ausgewiesene Programmpunkte gibt es ab Mittwoch, 16. Mai, von 18.00-19.30 Uhr im Kircheneck.