Klimawandel und Umweltzerstörung waren die Themen beim Bischofsempfang für die Lehrenden und Studierenden der steierischen Universitäten und Hochschulen am 11. Dezember im Priesterseminar Graz. Universität und Kirche setzen bereits auf klimafreundliche Maßnahmen.
Die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) als Veranstalterin des bischöflichen Jahresempfanges für die steirische Hochschulgemeinde hat sich das präsenteste Thema unserer Tage als Schwerpunkt für den Jahresempfang 2019 ausgesucht – den Klimawandel. Das Motto „Heiße Zeit“, auf das Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl in seiner Rede Bezug nahm, füllte das Refektorium des Grazer Priesterseminars. „Jedem Menschen guten Willens muss es Sorgen machen, wenn sich an vielen Orten der Welt Konflikte zuspitzen und Naturkatastrophen zunehmend bedrohlicher werden. Verursacher und Leidtragender ist der Mensch. Das sind wir alle“, so der Bischof. Der Mensch habe sein „Geerdet-Sein“ und seine Sorge um die Schöpfung mit dem Streben nach Profit ersetzt. Nun sei eine Umkehr gefragt, um „das gemeinsame Haus“ für die kommenden Generationen zu erhalten. Die Diözese Graz-Seckau habe Maßnahmen gesetzt, um die Schöpfungsverantwortung im eigenen Bereich wahrzunehmen (zum Beispiel den diözesanen Umweltpreis).
Einen Beitrag dazu will die Universität Graz leisten, deren neuer Rektor Martin Polaschek auf die Klimaforschung verwies, die dort seit Jahrzehnten betrieben werde. „Wir haben dazu viel zu sagen“, meint der Rektor und ergänzt, die Universität müsse über die Forschung hinaus Vorschläge machen und den Menschen Hinweise geben, wie sie dem Klimawandel in ihrem Umfeld ganz konkret begegnen können. Auch er verweist auf ökologische Maßnahmen an der Uni wie E-Fahrzeuge am Campus, begrünte Dächer und naturbelassene Wiesenflächen.
Positiver als „medial aufgebauscht“ sieht der Kunstschaffende Franz Konrad die globale Situation. Er pocht auf eine weltweite Verbrüderung, die von uns ausgehen müsse, und auf offene Grenzen, weil auch das Kapital offen fließen könne. Veränderung müsse bei jedem selbst anfangen. Die Kunst könne die Veränderung ins Bild rücken. Franz: „Die Klimakrise hat auch etwas Schönes, weil sie zeigt, dass man sich nicht hinter den eigenen Mauern verstecken kann.“
Eine heiße Zeit verlangt nach kühlen Köpfen. Und deshalb diskutierten die geladenen Gäste der Katholischen Hochschulgemeinde danach noch lange bei kühlen Getränken.